Manche Lebensübergänge sind wie ein Hochseilakt und es erfordert einiges an
Balance um nicht abzustürzen. Die Elefantenmama oder -papa ruft dem Kleinen wohl zu: "Schau nach vorne und geh einfach weiter, so schaffst du´s!" Und der kleine Vogel spottet von hinten - kleiner Angsthase, kannst du nicht fliegen!?"
Übergänge gehören zum Leben dazu. Eine bisher empfundene Verbundenheit funktioniert nicht mehr, die neue Form ist noch nicht da. Das kann Stress machen. Wenn wir uns auf die Veränderung einstellen und es als normal bewerten, kann das bereits Druck herausnehmen. Denn Veränderungsprozesse haben immer ein Wachstumspotential. Die Übergänge vom Kind zum Jugendlichen und dann zum Erwachsenen empfinden wir meist als normal, können aber durchaus auch herausfordernd sein. In der Pubertät passiert so einiges im Gehirn. Manche Sicherung brennt durch und die Neuronen verbinden sich neu. Das hat zur Folge, dass wir unsere Kinder oft nicht mehr kennen und uns fragen, ob sie vielleicht doch im Kindbett vertauscht wurden...
Wenn solche Übergänge im Erwachsenenalter wieder auftauchen, dann tun wir uns oft noch schwerer. Eine berufliche Veränderung, eine Trennung, eine Krankheit - alle möglichen Übergänge können uns wieder in so ein "Tohuwabohu" (Chaos) versetzen. In solchen Zeiten intensiver Veränderung sollen wir "fließen wie Wasser", d.h. loslassen lernen, um sich der Situation anzupassen. Einfacher gesagt als getan?
Eine Möglichkeit sich auf Übergänge einzustellen und das Loslassen zu üben ist eine achtsame Lebensweise. Täglich durchleben wir viele kleine Übergänge, die wir ohne große Mühe schaffen. Wenn wir uns dessen bewusst werden, kann es uns helfen die großen Übergänge zu schaffen. Z.B. schaffen wir jeden Tag den Übergang vom Schlaf- in den Wachzustand. Wie gelingt dir dieser Übergang? Springst du aus dem Bett, sobald du die Augen öffnest, hüpfst in die Kleidung, trinkst schnell eine Tasse Kaffee und checkst, was du alles zu erledigen hast oder öffnest du die Augen und sagst einmal danke für den neuen Tag, atmest bewusst und spürst das Leben in dir?
Wie nimmst du die Übergänge in der Natur war? Siehst du die Blätter wie sie sich verfärben und nach und nach vom Baum fallen oder ärgerst du dich über das viele Laub, das entsorgt gehört?
Oder entdeckst du bereits erste graue Haare oder Falten, die gestern noch nicht da waren? Freust du dich darüber oder versuchst du alles zu kaschieren, damit möglichst niemand bemerkt, dass du alt wirst? Nimmst du mit einem Lächeln wahr, dass dir wieder mal ein Name nicht einfällt, wenn dir eine Person gegenübersteht die du eigentlich kennen solltest oder ärgerst du dich über deine verkalkten Gehirnzellen?
Übergänge sind mit Abschied von Vertrautem verbunden und dem Einlassen auf Neues. Angst, Verunsicherung, Schmerz, Trauer, all diese Gefühle dürfen sein. Ja sie sind notwendig, um die alte Sicherheit aufzuweichen und wir uns öffnen können für das Neue. Schon Heraklit (Philosoph 5. Jhdt. v.Chr.) wusste: "Beständig allein ist die Veränderung". Diese Realität gilt es anzunehmen. Dann können wir unsere Kämpfe beenden, die alten Bilder loslassen und der Verheißung trauen. "Was früher war, ist vergangen. Siehe, ich mache alles neu!" Offenbarung 21
Du schaffst es immer wieder, Dinge bewusst zu machen und für ein AHA-Erlebnis der guten -Art zu sorgen, danke 😍
Liebe Margit,
ich finde deine Beiträge immer so gut aus dem Leben gegriffen. 😅😏
Heuer hast du mir geholfen, Neues ausprobieren zu können, neue Erfahrungen machen zu dürfen. Deine Outdoorangebote zielen genau auf das ab. Allein müssen wir den Weg gehen, doch gut begleitet von Mutter Natur und DIR mit deiner Menschlichkeit in deinen Impulsen.
Es ist doch gar nicht mehr so oft, dass ich im Alltag unsicher bin. Viel Routine im Beruf, Sicherheit in der Beziehung...Es ist schön ,wenn sich neue Felder auftun, auch wenn sie manchmal sehr anstrengen sind. Und dann tut das Leben noch das Seine dazu. Genau die Situationen, die ich meiden wollten, kommen zu mir. Fragen mich, wie verhältst du dich jetzt? Wie ein Kind…
😊