In unserer Pension in St. Martin haben wir Hermann kennengelernt. Er ist 87 Jahre alt, bedient die Gäste, hat immer einen kleinen Scherz auf den Lippen, pflückt die Beeren im Garten und hat vor drei Monaten seine demenzkranke Frau verloren. Wir erzählen ihm von unserem Vorhaben und er findet es gut, ist sich aber dann nicht ganz sicher, ob die jungen Frauen nicht doch ein bisschen zu fordernd sind. Er ist mit der Kirche sehr verbunden und man spürt den Schmerz in seinen Worten… Hermann: „Die Jungen und die Kinder interessiert das Kirch gehen überhaupt nicht mehr, nur mehr wir Alten sind da! Du bist zu spät dran!“ Es berührt uns alle und gerne würden wir Hermann vom Gegenteil überzeugen. Kann man überhaupt zu spät sein, wenn man gegen Unrecht aufsteht? Die Zeit ist erfüllt, kehrt um und glaubt! Glaubt an das Leben, das Gute, die Liebe. Nie ist es zu spät für einen Neubeginn, auch nicht in der katholischen Kirche…
margitschmidinger
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